Das Unternehmen verstehen und entwickeln,
statt es zu „messen“ und zu kontrollieren
Zu verstehen, was wirklich in einem Unternehmen vorgeht, was es bewegt oder erstarren lässt, was es zusammenhält oder zerreißt, was es antreibt oder blockiert, interessiert wohl die meisten Manager, Aufsichtsräte und Anteilseigner. Versuche darüber etwas herauszufinden – z.B. durch standardisierte Befragungen – scheitern häufig, denn Unternehmen und deren Dynamik sind so vielfältig, dass standardisierte Ansätze, sie zu erheben, zwar viele Daten produzieren, aber das Besondere und die Hebel für Veränderung dennoch kaum erfasst werden.
Die Analyse eines Unternehmens wird in klassischen Mitarbeiterbefragungen mit dessen Beschreibung verwechselt. Doch selbst die perfekte Beschreibung ist keine große Hilfe bei der Veränderung: Durch sie erfahren wir bestenfalls, wie es ist, aber nicht, warum es so ist – und schon gar nicht, was geschehen müsste, damit sich etwas verändert.
Eine nutzenstiftende Analyse hingegen erfasst nicht das, was ohnehin schon bekannt ist und wahrgenommen wird, sondern deckt das Unbewusste auf: Nicht nur die Gründe dafür, dass es in einem Unternehmen so ist, wie es ist, sind im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten, sondern in vielen Fällen auch das Bewusstsein, dass es überhaupt so ist. Langjährige Mitarbeiter und Führungskräfte bemerken überhaupt nicht mehr, dass sie ihre eigene Art haben, die Realität zu betrachten und mit ihr umzugehen. So erhalten sie das aufrecht, was sie zugleich beklagen und verändern wollen.
Der zweite Aspekt, der den Sinn und Erfolg einer Organisationsdiagnose aus unserer Sicht ausmacht, ist das Aufdecken von Interdepedenzen und zirkulären Verstärkungen: Wie beeinflussen handelnde Personen und Gruppen – in weiten Teilen unbewusst - das Unternehmen und wie werden diese durch das Unternehmen beeinflusst? Dabei geht es nicht darum, Henne und Ei zu benennen, sondern die Dynamik zu begreifen und daraus Ansatzpunkte für grundlegende Veränderungen abzuleiten und diese möglich zu machen.
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