eine geschichte vom weg

Ein Mann kommt mit eiligen Schritten den Hügel hinab zum Ufer des breiten Flusses. Sein suchender Blick wandert hinüber zur anderen Seite und verliert sich im Nebel, der über dem Wasser steht. Fast übersieht er den Fährmann, der wenige Schritte vor ihm auf dem Boot sitzt und den Sonnenaufgang genießt.

„Fährmann, wie geht der Weg auf der anderen Seite des Flusses weiter? Was wird mich dort erwarten?“ Dieser schaut ihn ruhig an: „Ich bin der Fährmann. Ich kann Dir nicht sagen, wie es dort weitergeht und was Dich erwartet. Ich kenne den Fluss. Willst Du hinüber?“ Zögernd antwortet der Mann: „Eben glaubte ich noch zu wissen, wohin mein Weg geht. Jetzt und hier bin ich nicht mehr sicher.“ „Was willst Du?“, fragt der Fährmann. „Ich muss hinüber.“ „Du musst?“ „Nein, ich will.“ „Steig ein“, spricht der Fährmann, „lass uns übersetzen.“

Während der Überfahrt erzählt der Mann seine Geschichte, woher er gekommen war und was er auf dem Weg zum Fluss alles erlebt hatte. Der Fährmann hört aufmerksam zu. In der Mitte des Flusses angekommen, wendet sich der Blick des Mannes noch einmal zum Ufer und er sieht auf all das, was er zurück lässt und in der neuen Welt nicht mehr brauchen wird.

„Willst Du zur anderen Seite schauen?“, fragt der Fährmann. Der Nebel hat sich bereits gelichtet und der Mann kann die Landschaft am anderen Ufer klar erkennen. Er kommt auf seinen Weg jenseits des Flusses zu sprechen, wie er für ihn weitergehen wird und auf seine Wünsche und Träume. So erreichen sie die andere Seite.

„Du hast mutig das Alte hinter Dir gelassen und Dich entschieden dem unbekannten Neuen zugewandt. Was brauchst Du jetzt noch?“ „Ich gehe jetzt meinen Weg weiter“, sagt der Mann, verabschiedet sich und bricht auf.